GOTTFRIED SCHOLLS ABRECHNUNG UND ENDE
Jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit bepackte Gottfried Scholl seinen Kleintransporter mit alten Holzkisten und raste zum Nordfriedhof. Seit sein Vater gestorben war, hatte der junge Mann keine Ruhe mehr gefunden. Sein Herz war verbittert und in seinen Gedanken fand sich nur mehr Platz für grenzenlosen Haß auf den Mann, der Haus und Hof, Frau und Kühe dem Alkohol geopfert und dem Sohn nichts hinterlassen hatte als eine stumpfe Sense und einen halben Zentner Futterrüben.
Mit schwellenden Adern und wutverzerrtem Gesicht türmte der junge Scholl Kiste auf Kiste und baute vor dem Grabe des Vaters ein meterhohes Podest.
"Du Hund," brüllte er von oben herab, nachdem er den ächzenden und schwankenden Stapel erklommen hatte, "du Hund, du versoffener ! Keine Ruhe sollst du finden, solange ich lebe ! Jede Nacht werde ich dich heimsuchen und dir dein elendes Säuferleben vorwerfen !"
Diese und schlimmere Worte pflegte er Nacht für Nacht in die Dunkelheit zu röhren, zutiefst aufgewühlt und voll berstenden Zornes.
...hier kommt Scholl nochmal hoch, aber ich bremse ihn mit einem grandiosen Spaltenumbruch einfach aus...
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